Oldenburg, 6.11.2023 - Seit 2016 sind drei deutsche Organisationen des Zivilen Friedensdienstes in der Ukraine aktiv. Sie arbeiten mit und für ukrainische zivilgesellschaftliche Organisationen in den Bereichen von Dialog und Friedenserziehung, von Netzwerkbildung, gewaltfreier Konfliktbearbeitung und systemischer Konflikttransformation. Sie setzen Programme und Projekte um, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert werden und damit Teil deutscher Außenpolitik sind. Und diese Arbeit ist in den Kriegszeiten bislang nicht unterbrochen worden.
Bis zum Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hatten die militärischen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine und die Annexion der Krim großen Einfluss auf die ukrainische Gesellschaft und die Arbeit des Zivilen Friedensdienstes. Inzwischen findet die Arbeit in einer Gesellschaft statt, die sich im Krieg befindet. Mit welchen Fragen und mit welchen Zielen wurde die Arbeit 2016 begonnen? Wie hat sich das im Februar 2022 geändert?
Und wie geht es nach dem Krieg weiter? Welche Anforderungen sehen die ukrainischen zivilgesellschaftlichen Organisationen auf sich zukommen. Wie kann systemische Konflikttransformation dazu beitragen, eine friedliche freiheitliche Gesellschaft aufzubauen?
Der Referent des Abends, Sven Stabroth, wird über die Rolle der zivilen Konfliktbearbeitung in der ukrainischen Zivilgesellschaft bis zum russischen Überfall sprechen, genauso wie über die Veränderungen während des Krieges und über die Perspektiven der Zivilgesellschaft, deren Rolle und deren Stärkung in einer ukrainischen Nachkriegsgesellschaft.
Sven Stabroth ist Programmkoordinator des Civil Peace Service Ukraine und koordiniert dort die Projekte der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Er lebte von 2014 bis Februar 2022 in der Ukraine. Von 2007 bis 2014 hat er sieben Jahre in und mit Russland gearbeitet.
Der Vortrag findet am Montag, 20. November 2023, um 19.00 Uhr im Jochen-Klepper-Haus, Bremer Straße 28, Oldenburg statt.