Oldenburg, 23.5.2023 – 172 Personen haben die Mitarbeitenden im Projekt WiO (Wohnungsnotfallverweisberatung in Oldenburg) seit dem Start im Oktober 2022 bereits beraten. Das konnten sie bei der Auftaktveranstaltung mit den Kooperationspartnern im Haus der Diakonie in Oldenburg berichten. Der Bedarf an Unterstützung bei Wohnungsnotfällen in Oldenburg ist groß. Das haben die Mitarbeitenden des neuen Angebots der Diakonie in Oldenburg schnell bemerkt. „Die Klienten kamen von selbst. Wir mussten nur wenig Werbung für das Angebot machen“, berichte Maria Mählmann, eine der drei Beraterinnen im Team. Seit Mitte April ist das Team endlich vollzählig, da hat Hannah Schober als dritte Beraterin ihre Tätigkeit aufgenommen. Unterstützt werden die drei Beraterinnen durch eine Verwaltungskraft und Diplom-Kaufmann Thomas Kutschka, der sich um die Wohnungs-Akquise kümmert.
Zur WiO können diejenigen kommen, die Gefahr laufen ihre Wohnung zu verlieren, bereits wohnungslos sind oder in prekären Wohnverhältnissen leben. „Zu uns finden alle Gruppen“, berichtet Friederike Gerdes. Alleinstehende, Großfamilien, alleinerziehende Menschen und Rentner. „Wir geben unser Bestes um die Ratsuchenden bei der Suche nach Wohnraum zu unterstützen. Am schwierigsten ist es gerade, Wohnraum für Großfamilien zu finden“, berichtet Gerdes den Kooperationspartnern weiter.
Aber es gibt auch Erfolgserlebnisse. 18 Wohnungen konnten bereits an Menschen vermittelt werden, die alleine keine Chance auf dem Wohnungsmarkt gehabt hätten. Und in mehreren Fällen konnte der Verlust der Wohnung durch die Unterstützung der Beraterinnen verhindert werden. Von den Kooperationspartnern, zu dem unter anderem die Tagesaufenthalte, das Ordnungs- und Bürgeramt der Stadt Oldenburg und viel andere Akteure gehören, kommt Lob für die Arbeit der WiO. Aber auch die WiO ist auf den engen Austausch mit den Kooperationspartnern angewiesen. Zum Beispiel, wenn psychische Probleme und Sucht ein großes Hindernis bei der Wohnungssuche sind.
Nach den Erfahrungen aus den ersten sechs Monaten will das Team der WiO nun noch verstärkter auf private Vermieter in der Stadt Oldenburg zu gehen. „Interessierte Vermieter können sich gerne direkt bei uns melden. Wir sind ein verlässlicher Partner“, betont Kutschka. Er weiß aber auch, die Suche nach Wohnraum ist ein harter Wettbewerb und die Klientinnen und Klienten der WiO haben nicht immer die besten Karten. Umso wichtiger ist es für das Team, die Chancen der Betroffenen zu verbessern. Dazu sichtet Kutschka jeden Morgen die Wohnungsannoncen im Internet und in den Zeitungen und pflegt direkte Kontakte mit privaten Vermietern und Wohnungsbaugesellschaften.
Die WiO
Die WiO ist ein Teil des Gesamtkonzeptes „Niedrigschwellige Wohnungslosen- und Suchthilfe“, welches im Mai 2019 im Rat der Stadt Oldenburg auf den Weg gebracht worden ist. Zum Konzept gehörte beispielsweise auch die Einrichtung eines zweiten Tagesaufenthaltes.
Das Projekt „Wohnungsnotfallverweisberatung in Oldenburg (WiO)“ wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus - Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Die Stadt Oldenburg ist an der Finanzierung beteiligt und sichert die Gesamtfinanzierung. Das Projekt läuft bis September 2026.
Die Mitarbeitenden der WiO sind unter Telefon 0441/68309024 erreichbar. Offene Sprechstunden finden in den Büros in der Güterstraße 3 immer montags von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr statt. Außerdem wird dienstags von 10 bis 12 Uhr im Tagesaufenthalt Bloherfelder Straße 7 und donnerstags von 10 bis 12 Uhr im Tagesaufenthalt Cloppenburger Straße 35 Beratung angeboten. Per Mail erreichbar sind die Mitarbeitenden der WiO unter wiodiakonie-ol.de.
Private Vermieter, die Wohnraum anbieten wollen, können sich ebenfalls direkt an die Mitarbeitenden der WiO wenden.